Geschichten

Geschichte



  . . . in, über und von Wintermoor-Geversdorf und "um zu". . . 


Spurensuche

10/2015 Anfang September klingelte es gegen Mittag an meiner Tür. Es stand eine ältere Dame draußen, die sofort davon sprach, dass wir „in einem schönen Dorf wohnen“. Es stellte sich dann heraus, dass sie von Neugraben bis Wintermoor gefahren war, mit den Fahrrad, denn das stand vorne an der Straße. In der Hand hielt sie mehrere gebündelte DIN-A 4 Seiten. Eigentlich sei das fast schon ein Buch, erzählte sie. Ihre Mutter hätte es fein säuberlich selbst geschrieben .Es handelt von einer „Wanderfahrt“ vom Hamburger Hauptbahnhof in die Lüneburger Heide. Ich las das Datum 1946.

Die Dame sucht nun nach den Orten, die dort beschrieben wurden. Wintermoor wurde darin auch erwähnt. Nach Wanderungen von Jesteburg, über Wilsede, Schierhorn etc. übernachtete ihre Mutter mit Ihrem Sohn Harald dann bei einem Onkel in Todtshorn. Der hat damals einen Bauernhof gehabt haben und sie wären dort eine Nacht geblieben. Einige selbst angefertigte Zeichnungen sind auch dabei.

    Ich als vor 15 Jahren „zugereister Wintermoorer“ konnte der freundlichen Dame nun nicht helfen. Zusammen sind wir denn zu Werner Köster gegangen. Wer könnte helfen, wenn nicht er. Natürlich störten wir ihn bei seinem Mittagessen. Aber er nahm sich der Dame und ihrer Nachfrage trotzdem an, konnte aber aus seinem Gedächtnis heraus nicht helfen.

Ich war nun aber über die Dame überrascht. Sie bedankte sich überschwänglich darüber bei uns, dass wir uns der Sache überhaupt ernsthaft annahmen. Die „Sache“ wäre bei uns in den richtigen Händen. Das wäre jetzt Lohn genug für ihr Suche. Sie verabschiedete sich und machte sich nach ihren Worten „mit einem zufriedenen Gefühl „ auf den Rückweg mit dem Rad.

    Als Fotokopie liegt mit die handgeschriebene „Reisebeschreibung von 1946“ vor. Wer sie lesen möchte, meldet sich bitte bei mir.

Die Dame heißt Christa Grabbert und wohnt heute in Karlsruhe, der Onkel in Todtshorn hieß

Erich Fardas. Beschrieben ist auch ein Bilderausstellung eines Heimatmalers mit dem Namen von Breugher.

Auch eine intensivere Forschung nach den Namen durch Werner Köster war bisher nicht erfolgreich.

   Ich finde beide Geschichten sehr bemerkenswert, die Reisebeschreibung von 1946 und die Art der Suche von Frau Grabbert nach den Spuren......

Peter Haar      


Klaus Droom

 Klaus Droom

An düssen Fröhjohrsdag luecht de Sünn all stark. Klaus geit to sin Immen. De wörn all bannig to Gange. Rut uten Lock und wedder trüch. Wenn se man blos noog Blötenpollen finnen deit. Dat wör tau schön. Klaus set sek dal op en Bank in de Sünn. He makt eist ein Og to und duert nich lang, denn fäll em og dat anner to. He drömt vo sin Immen, de so full bepackt an de Achterbeen mit Pollen in Stock kümmen. Und mit en Mol seh he, dat sin Nabars in ehrs Goorn und al de Buren an de Kremp von se ehrs Felder ein Striepen Grund mit Blomen geseiht hät un dahinner eist Mais un Kantüffeln . Do wörn de geelen Botterbloomen, de Gösselblomen, de Margritten, de rohe Klatschmahn, de Sünnbloomen un veele annere. Up jeder Blom wör een Imme un annere lütte Flegers. Se flegen ook to de Appel- und de Karsbeerböm. Dat wör en Summsen un Brummsen en Hin un Her. Tau schön! Tau schön! Dat givt veele Karsbeern un Appels. Un op´n mal wör wat an sin Kopp, en grote Imme krabbelt an em rüm und he wakt op. De Imme flücht wech und Klaus kiekt her na.

He denkt bi sek: Düsse Droom schuell man woar ween.

A.K.


Vorbildliche Geversdorfer


08/2015 Es gießt in Strömen an diesem Nachmittag. Der Reporter der Böhme-Zeitung steht etwas einsam auf einem Hof in Großenwede und möchte eine Reportage machen. Über Menschen aus dem Landkreis, die Ihr Baum-, Strauch- oder Rasenschnitt so entsorgen, wie es sein soll. Zum Beispiel hier, bei einer offiziellen Grüngutannahmestelle. Die Überschrift hat er schon im Kopf „ „."Grüngut in der Natur ist für das Grün gar nicht gut" oder so.....genauso wie schlechte Beispiele von illegaler Abfallentsorgung.

Der Reporter blickt in den düsteren Himmel und möchte positiv berichten. Gar nicht so leicht. Aber dann hat er Glück.

 

Das Ehepaar L. aus der Triftstraße in Geversdorf ist frustriert. Den ganzen Tag malocht, Die Tannen beschnitten, trockene Hecken gekappt und nun regnet es auch noch. „Aber das muss noch weg“. Und so wird der Anhänger mit dem Grüngut beladen, gesichert und es wird sich auf den Weg nach Großenwede gemacht, obwohl man schon längst Schluß machen wollte und das Glas Wein schon mehrfach gerufen hat. Aber dann haben sie Glück.

 

Der Reporter wollte schon einpacken, da kommt ein Pkw mit Anhänger auf den Hof. Und nun erfolgen die typischen Abhandlungen, die letztlich zu einer gelungenen Reportage in der Zeitung führen. Es regnet nicht mehr, es werden angeregte Gespräche geführt und Bilder gemacht.

Die Aussicht auf das I-Tüpfelchen seiner Reportage verbessert die Laune des Reporters. Das Ehepaar Lamade ist dankbar für die Abwechslung und mit der Ansage „wir kommen in die Zeitung“ wird sich verabschiedet.

So schnell kann es zu positiven Wendungen kommen, so schnell kann es zur Zufriedenheit führen, wenn man sein Grüngut Umweltgerecht entsorgt.


Die Reportage mit Bild in der Böhme-Zeitung 

http://www.boehme-zeitung.de/lokales/news/artikel/gruengut-in-der-natur-ist-fuer-das-gruen-gar-nicht-gut.html

Peter Haar